Die Firmenzentrale des hessischen Edelmetallhändlers war vor zwei Wochen durchsucht, der PIM-Chef wegen Betrugsverdacht verhaftet worden. Nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Zitat aus: https://www.fundresearch.de/unternehmen/pim-gold-insolvenzantrag.php – 01.10.2019 – von «André Schmidt-Carré»
Der Skandal um den hessischen Edelmetallhändler PIM Gold GmbH geht in die nächste Runde: Das Unternehmen hat beim Amtsgericht Offenbach Insolvenz angemeldet, berichtet das Handelsblatt.
Demnach ist auch die zugehörige Vertriebsgesellschaft Premium Gold Deutschland zahlungsunfähig.
Die Entscheidung des Insolvenzgerichts wird Anfang kommender Woche erwartet. Der Antrag wurde dem Bericht zufolge bereits vergangene Woche gestellt. Der Vorgang ziehe sich aber ungewöhnlich lange hin, weil das Gericht noch Unterlagen nachgefordert habe. Weder der Gerichtssprecher noch PIM-Gold-Anwälte wollten sich dem Handelsblatt zufolge dazu äußern.
Für Anleger verstärken sich mit dem Insolvenzantrag die Befürchtungen, dass sie einen Teil ihres angelegten Geldes verlieren könnten. Wird das Insolvenzverfahren eröffnet, müssen sich Anleger auf eine jahrelange Geduldsprobe einstellen, an deren Ende sie lediglich einen Anteil aus der Insolvenzmasse bekommen. Immerhin könnte der Insolvenzverwalter versuchen, geleistete Zahlungen wie Geschäftsführergehälter und Provisionen anzufechten und damit die Insolvenzmasse zu erhöhen.
PIM-Chef in Untersuchungshaft Der PIM-Chef sitzt bereits seit Mitte des Monats in Untersuchungshaft, die Polizei hatte ihn bei einer Razzia am Firmensitz im südhessischen Heusenstamm festgenommen. Sämtliche Konten des Unternehmens wurden in dem Zuge eingefroren und alle Vermögenswerte beschlagnahmt (FundResearch berichtete https://www.fundresearch.de/gold/pimvermoegen-kunden-bangen-um-ihr-goldvermoegen.php).
Im Raum steht der Vorwurf, das Unternehmen habe nach dem Schneeballsystem gearbeitet und das Geld neuer Kunden nicht wie vereinbart in Gold angelegt, sondern damit Vertriebsprovisionen gezahlt und Auszahlungen an Altanleger vorgenommen. Nach ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft fehlen in den Beständen des Unternehmens fast zwei Tonnen Gold und damit rund 82 Millionen Euro.
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt nach Angaben des Handelsblatts schon länger gegen das Unternehmen, der Vorwurf lautet unter anderem auf gewerbsmäßigen Betrug. Phasenweise sollen nur Bruchteile des Anlegergeldes tatsächlich in Gold investiert worden sein. Erste Vorwürfe hatte es bereits im Jahr 2017 gegeben. Damals hatte ein ehemaliger Mitarbeiter dem Unternehmen vorgeworfen, es seien mehr als 1,5 Tonnen Kundengold verschwunden. PIM hatte sich daraufhin als Opfer einer Schmutzkampagne dargestellt und die Vorwürfe bis zuletzt abgestritten.
Auf der Homepage des Unternehmens findet sich derzeit nur noch ein Verweis auf polizeiliche Ermittlungen und eine Kontaktadresse, unter der sich Betroffene melden können: (gold-zk20.ppsoh@polizei.hessen.de ).
Wer hier geschädigt ist, dem kann weiter geholfen werden. Sprechen Sie uns an oder gehen Sie auf pim-helfer.de